Prot. Kirche Schmalenberg

Protestantische Kirche Schmalenberg

In Schmalenberg finden wir das älteste noch erhaltene Bauwerk des Holzlandes. Im Turm der protestantischen Kirche ist der Chor (Altarraum) eines kleinen gotischen Gotteshauses erhalten. Er zeigt das typische Kreuzgewölbe der frühen Gotik vor 1350 mit vier schlanken, fünfseitig profilierten Rippen, die einem runden Schlußstein mit originellem Steinbild zustreben. Das Mauerwerk des Raumes mit seinem seit 1954 wieder sichtbaren wuchtigen Rundbogen weist nach dem Urteil von Fachleuten möglicherweise bis in die spätromanische Epoche vor 1200 zurück.

Eine Sage weiß etwas über die Gründung dieser alten Kirche zu berichten:

Die verkehrte Kirche
Zu Aschbach bei Trippstadt lebte einst eine sündhafte Gräfin. Auf ihrem Todesbette bereute sie ihren Lebenswandel und versprach ihrem Beichtvater eine fromme Stiftung. Doch wisse sie nicht, was und wie und wohin sie ihre Spende geben solle. Da riet ihr der Beichtvater, ein ungewöhntes Paar Ochsen laufen zu lassen und auf der Stelle, wo sich dieselben zwischen elf und zwölf Uhr des Mittags lagern, eine Kapelle zu erbauen. Dies sei die Offenbarung von Gottes Willen. Des Priesters Rat ward befolgt und die Ochsen ließen sich auf der  höchsten Stelle des Kreuzerberges bei Schmalenberg nieder und hier erstand nun die verkehrte Kirche, so genannt, weil sie nach menschlicher Einsicht nicht hier hätte erbaut werden sollen. (Quelle: Blätter für pfälzische Kirchengeschichte und religiöse Volkskunde, 56. Jahrgang 1989)