Heizen mit Holz

Heizen mit Holz

Steigende Preise für Heizöl und Erdgas führen derzeit zu einem verstärkten Einsatz von Holz als Energieträger.

Damit diese sinnvolle Nutzung heimischer, nachwachsender Rohstoffe nicht zu Belästigungen oder gar Brandschäden führt, möchten wir auf die zu beachtenden Regeln hinweisen:

Die Anforderungen an die Brennstoffe und die Feuerungsanlagen sind in der Verordnung überKleinfeuerungsanlagen. (1. BimSchV) festgelegt:

Holz als Energiequelle:
Holz ist ein besonders wertvoller Energieträger:
1 Raummeter trockenes Laubholz (ca. 450 kg) entspricht einem Heizwert von
2100 kWh = 210 l Heizöl =262 kg Kohle. 
In kleinen Feuerstätten mit einer Nennwärmeleistung bis 15 kW darf Holz nur als Stückholz im naturbelassenem und lufttrockenem Zustand verfeuert werden.

Naturbelassenes Stückholz sind beispielsweise Scheitholz, Hackschnitzel sowie Reisig und Zapfen.
Nicht zulässig ist das Verbrennen von Holz, das gestrichen, lackiert oder beschichtet ist. Außerdem dürfen Sperrholz, Spanplatten, Faserplatten oder sonst verleimtes Holz nicht verbrannt werden.

Wann ist Holz lufttrocken? 
Holz im lufttrockenen Zustand hat einen Wassergehalt von 20 - 25 %. 
Um diesen Zustand zu erreichen, werden je nach Holzart Lagerzeiten von mindestens 12 bis 30 Monaten benötigt:

- Tanne, Pappel: 12 Monate
- Linde, Weide, Fichte, Kiefer, Birke: 18 Monate
- Obstbäume, Buche: 24 Monate 
- Eiche: 30 Monate

Verfeuern Sie also keinen Weihnachtsbaum, wenn dieser nach den Festtagen "ausgedient" hat. 

Warum kein feuchtes Holz? 
Das Verbrennen von feuchtem Holz ist nicht nur unwirtschaftlich und umweltschädigend, sondern es führt auch zu Belästigungen der Nachbarschaft sowie zur gefährlichen Glanzrußbildung. Glanzruß ist deswegen gefährlich, weil er die Hauptursache für die gefürchteten Kaminbrände darstellt.

Das im Holz enthaltene Wasser muss bei der Verbrennung verdampft werden. 
Da zum Wasserverdampfen viel Energie notwendig ist, geht mit steigendem Wassergehalt des Holzes immer mehr Energie verloren. 
Beispiel: 
Holz, lufttrocken Restfeuchte - bis 20% : Heizwert - ca. 5,0 kW/kg 
Holz, frisch Restfeuchte         - 60%:        Heizwert - ca. 2,6 kW/kg

Das bedeutet, dass für die gleiche Heizleistung fast die doppelte Menge Holz benötigt wird. 
Außerdem wird durch den hohen Wassergehalt die Verbrennungstemperatur herabgesetzt. Verstärkte Ruß- und Teerbildung, Gefahr der Schornsteinversottung und starke Zunahme schädlicher Emissionen sowie Rauch und Rußbelästigungen sind die Folge. 

So wird Holz richtig gelagert:
Eine trockene Lagerung und gute Lüftung des Heizholzes ist wichtig. 
Bei Häusern mit seitlich vorgezogenen Dächern kann Brennholz gut im Freien gestapelt werden. 
Das Dach muss so weit vorgezogen sein, dass das Holz auch bei Schlagregen nicht wieder nass wird.
Je besser der Holzstapel durchlüftet wird, umso rascher trocknet das Holz. Auf keinen Fall darf es rundum mit Plastikplanen abgedeckt werden; frisches Heizholz kann darunter nicht trocknen. 
Wird Holz in einem geschlossenen Raum (Keller, Garage) gelagert, muss eindauernder Luftaustausch gewährleistet sein. 
Lagern Sie Holz nicht in der Nähe von Feuerquellen. Legen Sie nur soviel Holz in die Nähe des Kamins oder Kachelofens, wie es der tägliche Bedarf erfordert. 
Schaffen Sie keine Feuerbrücken und versperren Sie keine Rettungswege durch die Lagerung von Holz. 

Und so vermeidet man unnötige Umweltbeeinträchtigungen und Nachbarbeschwerden: 
Erfahrungen zeigen, dass ein Holzfeuer auch gefährliche Stoffe ausstoßen kann. Ursache ist stets eine nicht vollständige Verbrennung der Holzgase. 
Dafür können folgende Umstände verantwortlich sein: - eine zu niedrige Verbrennungstemperatur, z.B. weil das Holz zu feucht ist; - eine unzureichende Luftzufuhr; - ein ungeeigneter Ofen. 
Die Skala der dann entstehenden Substanzen reicht von Kohlenmonoxid, Essigsäure, Phenolen, Methanolen, Formaldehyd, weiteren Kohlenwasserstoffen bis hin zu Ruß. Diese Stoffe sind teilweise giftig. 
Ihre Entstehung lässt sich aber weitgehend vermeiden: Für einen möglichst geringen Schadstoffauswurf ist bei der Verwendung von Holz wichtig, nicht zu dicke Holzscheitezu verfeuern. Sie zünden schlecht und verbrennen schwer (Rauchentwicklung). Rundholz sollte mindestens 1x gespalten werden. 
Die Anheizphase, bei der in besonderem Maße Zersetzungsprodukte auftreten, muss durch die Verwendung von Kleinholz möglichst schnell durchlaufen werden, um rasch hohe Temperaturen zu erreichen. 
Eine vollständige Verbrennung findet bei Temperaturen von ca. 600 °C statt, die ist bei gut konstruierten Feuerstätten gewährleistet. 
Besonders schädlich wirkt sich eine Drosselung der Luftzufuhr während der Anheizphase aus. Es kann so zu einem Schwelbrand kommen. Auf diese Weise werden große Teile der Holzsubstanz ohne Wärmegewinn und damit nutzlos ausgetrieben und unverbrannt in die Umwelt abgegeben.

Und zum Schluss noch zwei wichtige Hinweise: 
Kamine und Kachelöfen sind keine Abfallentsorgungsanlagen! 
Müll gehört deshalb in die Mülltonne und nicht in den Kamin oder Ofen.
Wer Abfall verbrennt, schädigt nicht nur seine Umwelt, sondern macht sich strafbar.